Sonntag, 15. März 2009

EPT Dortmund

Dies wird mal wieder ein etwas längerer Blogeintrag und darauf freue ich mich schon jetzt, bevor ich überhaupt angefangen habe zu schreiben. Also hinsetzen, zurücklehnen und viel Spaß beim Lesen! :)
Irgendwann entwickelt man als Pokerspieler den Wunsch, bei einem großen Live-Event mitzuspielen, wie zum Beispiel bei der EPT. Letzte Woche fand nun die EPT in Dortmund statt und ich war tatsächlich da! Jedoch nicht als Spieler, sondern als Dealer. Das Mitspielen musste also noch warten, aber es bleibt weiterhin ein langfristiges Ziel.
Mit vier Kollegen bin ich am vorletzten Samstag nach Dortmund gestartet und um das Lesen etwas zu erleichtern, stelle ich sie schnell namentlich vor, auch wenn die meisten von euch nichts mit ihnen anfangen können werden. Silvana, die einzige Frau unter uns, Roulette-Croupier, gnadenlose BlackJack-Dealerin und Air-Shuffling Poker-Dealerin, Uwe, Bremer Urgestein, der stets mit einem "Halloooo?!" auf den Lippen die Extremsituation sucht, Frank, den man im Lexikon der PUAs unter "natural" finden würde, Robert, der erst nach drei Bier sein A-Game spielt und ich.
Die Truppe ist also vorgestellt und selbige startete also an besagtem Samstag mit dem ICE auf die Dienstreise. Ich war übrigens schwer bepackt mit einer übervollen Reisetasche, einem übervollen Kleidersack, in dem mein Anzug und sechs gereinigte Hemden, sowie Schuhe und Krawatte Platz fanden, einem Rucksack für Verpflegung, Schreibzeug und Co., sowie dem wichtiggsten Objekt des Feierabends: dem Pokerkoffer! Die Zugfahrt stand ganz im Zeichen des guten alten deutschen Kartenspiels: Skat! Und da unsere Kollegin zwar eine ausgezeichnete Pokerspielerin ist, aber ansonsten nicht mehr als fünf Karten auf der Hand halten kann, widmete sie sich einem Kriminalroman, der hoffentlich ebenso aufregend war wie unsere Skatrunde zu viert. Selbstverständlich wurde um Geld gespielt, halloooo?! Apropos "hallooo?!", ich glaube, dieses Wort sollte ich noch mal etwas weiter ausführen, weil es unser running gag auf der Fahrt war.
Wie bereits erwähnt, sagt unser Kollege Uwe jedem gern die Meinung und so erzählte er uns von einem Vorfall, der ihn in der Post ereilte. Während er in der Schlange stand, wurde ihm von hinten auf einmal ein Paket in den Rücken gerammt. Er dreht sich um und sieht, drei Köpfe kleiner, einen alten Mann, der auf den Blick Uwes sagt: "Ist hier die Paketabgabestelle?" Daraufhin fiel Uwe nichts weiter ein als Reaktion als "Hallloooooo?!" und so wurde ein Ausspruch in unseren Kreis eingebracht, der so schnell uns nicht mehr verlassen wird.
Nach diesem Exkurs sind wir bereits mit dem Zug in Dortmund angekommen und schleppen uns zum Taxistand, da kurzfristig unser Hotelshuttle gecancelt wurde. Unser Hotel war in Herdecke und jeder, der wissen möchte, wo das liegt, soll doch bitte google-maps anschmeißen. Die Taxifahrt dauerte jedenfalls eine halbe Stunde. Beim Einchecken mussten wir feststellen, dass Doppelzimmer für uns gebucht waren, was natürlich gar nicht anging, zumal Silvana ein Einzelzimmer hatte. Also telefoniert Uwe mehrfach hin und her mit der Chefetage unseres Casinos und so konnten wir schließlich doch noch unsere Einzelzimmer beziehen!
Da Uwe durchgesetzt hatte, dass wir einen Tag vor unserer Arbeitszeit anreisen, hatten wir den ersten Abend frei, gingen also sogleich zum Supermarkt und deckten uns mit Bier ein, und ich mit Wasser. Und dann wurde den Abend über gepokert auf Roberts Zimmer, welches das größte war, mit Balkon und Ruhr-Ausblick. Ganz normal 5c/10c Dealer's Choice, wodurch mal wieder Super Double Crazy Pineapple auflebte - das müssen wir auch unbedingt mal wieder auf unserem Homegame spielen - und auch ein paar schöne Wild-Card-Spiele waren dabei. Die Nacht ging bis vier und dann kam das Bett, aber nur bis um 10, weil wir unbedingt das Hotel-Frühstück mitnehmen wollten. Frank attestierte ihm aber nur mittleren Durchschnitt, aber man konnte ganz gut satt werden. Da unser erster Arbeitstag erst um 15 Uhr begann, haben Frank und ich nochmal einen kleinen Regenspaziergang in der Stadt gemacht, einschließlich kurzem Besuch des Gottesdienstes mit ausländischem Pfarrer, dessen gebrochenes Deutsch man kaum verstehen konnte. Als ich merkte, dass der Hugenotte Frank mit der katholischen Messe nichts anfangen konnte, haben wir den Rückzug angetreten. In Arbeitskleidung ging es dann zum Casino. Das war jedesmal noch eine 20-minütige Taxifahrt.
Die Ankunft im Casino lief ab einem gewissen Zeitpunkt immer wie folgt ab: Hineingehen durch den Personaleingang, Sachen in der Kantine ablegen, noch etwas essen uns trinken, dann gucken, an welchem Tisch man oben im großen Turniersaal sitzt und dann irgendwann hoch. Die Kantine war übrigens ein Traum, es gab Baguettes, Salate, Obst, Kuchen und sämtliche Softdrinks für uns nämlich kostenlos - halloooo?! - und somit habe ich das auch ordentlich ausgenutzt! Chaos herrschte trotzdem beinahe jeden Tag bei der Turnierorganisation, aber dazu werde ich sicherlich noch ein paar Worte verlieren.
Mit als erstes fiel uns auf, dass alle Westspielmitarbeiter in allen Häusern völlig anders gekleidet sind. In Aachen und Dortmund tragen die Herren Smoking mit Fliege, die Frauen eine schwarze Weste, in Dortmund mit Fliege, in Aachen ohne. Die Duisburger tragen eine graue Weste mit dem Westspiel-sterngreifer. Erfurt trat in blauer Weste mit Namensschildern an, was wohl daran liegt, dass die Jungs und Mädels dort gleichzeitig auch den Automatensaal schmeißen, tja und wir Berliner tragen ja Anzug, jedenfalls eigentlich, denn den trugen dann nur wir drei Pokeraushilfen, wie es so schön schlecht heißt, Uwe und Silvana haben auf Weste umgestellt, um besser arbeiten zu können. Da aber ein in Berlin gebliebener Kollege erwähnte, dass nur die Chefs in Dortmund Anzug, Krawatte und en Westspiel-Sterngreifer-Button im Knopfloch tragen, musste ich natürlich schon aus Prinzip so gekleidet kommen. Und tatsächlich fielen wir auf, besonders jedoch durch unser Croupier-Magnetschild. Stellt euch mal vor, die Berliner Croupiers sind tatsächlich die einzigen aller Häuser, die dieses Magnetschild tragen. Trotz Belächelung fand ich es geil, weil man durch dieses unsscheinbare, aber scheinbar doch sehr scheinbare Schild gleich für Gesprächsstoff am Tisch sorgte. So viel zu der von Uwe so betitelten "Papageienschau".
Am ersten Tag stand ein Super-Satellite fürs EPT Main-Event auf dem Programm, ein 300€-Rebuy-Turnier mit einem Rebuy und einem Add-On, 3000 Startchips und 30-Minuten-Blindlevels. Das Turnier fing erstmal 90 Minuten später an, weil das EInchecken der Gäste so lange dauert, und das war auch an jedem anderen Tag so, was die Spieler nicht unbedingt zu schätzen wussten. Stars gab es kaum zu sehen, erwähnenswert sind vielleicht Soraya Homam, wer sie kennt, und Bobby G, an dessen Tisch ich ziemlich lange war. Einen Spieler aus Berlin trafen wir noch, den ich persönlich kennen vom Spielen am Potsdamer Platz und beim Unipoker. Er arbeitet für Pokerolymp und wollte sich bei beiden Satellites fürs ME qualifizieren, scheiterte letztlich und so sah ich ihn an den anderen Tagen immer nur mit Kamera durch die Halle rennen.
Übrigens gab es in der Halle Platz für 37 Pokertische, was bei der überflutenden Anzahl von Anmeldungen für die Satellites dazu führte, dass einige Spieler des Freeze-Out-Turniers am nächsten Tag in eigentliche Casino nach oben ausgelagert wurden - Organisation halt.
Das Event war viel zu spät zu Ende, allein die Bubble dauerte wohl über eine Stunde, und dann standen endlich die 43 Spieler fest, die das Ticket bekamen.
Im Anschluss ging's noch in die Bar hinter der Kantine, wo wir mit der großartigen Barfrau Herta zusammensaßen. Dort ereignete sich wohl auch das längste Krieg-und-Frieden-Spiel, das ich jemals hatte oder zumindest, an das ich mich erinnern kann. Silvana war meine harte Gegnerin und wir spielten bestimmt eine Stunde, jedenfalls gefühlt. Dabei gab es nur einen Doppel-Schnickel, aber die Asse wanderten trotzdem oft hin und her, wir beide waren schon mal runter auf ein Ass und einen König, aber trotzdem wendetete sich das Blatt ohn' Unterlass. Das glücklichere Ende hatte trotzdem ich und war somit 100 Cent reicher - hurra!
Zurück ging's mit dem Taxi ins Hotel, wo diesmal eine nicht ganz so lange Pokerrunde startete, die mit einer Skatrunde endetete.
Am nächsten Tag mussten wir erst 18 Uhr zum Casino aufbrechen und so hatten Frank und ich uns vorgenommen, das Hotelschimmbad und die Saune zu testen. 15 Uhr waren wir verabredet, aber keine Spur von Frank, also bin ich noch mal in die Stadt, hab mir das Ruhrufer angeguckt und bin dann vorm Regen flüchtend ins Hotelzimmer, wo mich dann 16:45 der erwachte Frank anrief. Also hatten wir trotzdem noch genug Zeit, alles auszuchecken. Jedoch entpuppte sich das Schwimmbad als 3 mal 10 Meter langes Schwimmbecken, was ein wenig den Spaß nahm. Die Dampfsauna haben wir dann noch eingesessen, die Trockensauna wurde leider von einem Wal komplett belegt...
Abends war dann wieder Dienst, diesmal ein 600€-Freeze-Out mit 6000 Startchips. Lief alles wie immer unorganisiert, aber irgendwie wurde es halt durchgeboxt. An dem Abend war ich noch zweimal oben im Klassischen Spiel des Casinos, was mir wärmstens ans Herz gelegt wurde. Und tatsächlich ist es ein Unterschied, denn in Hohensyburg gibt es 4 Französich Roulette-Tische und 3 kreisförmig angeordnete Gruppen von American-Roulette-Tischen zu je 6 Tischen, 10 Pokertische, Black-Jack-Tische, einen Punto-Banco-Tisch und - jetzt kommt's - sogar einen Red-Dog-Tisch...halllooooo?! Leider wurde die Baccara-Abteilung, auf die ich mich so sehr gefreut hatte, mittlerweile abgeschafft. Da kann ich nur laut "Manko!" brüllen.
Wie auch immer, unten die Kantine war diese Nacht Herta-los, somit blieben wir nicht so lange. Silvana und ich konnten also keine neue Parte starten. Deshalb haben wir Black-Jack gespielt. Jeder abwechselnd die Bank, wer als Spieler mehr Punkte macht, bekommt 50 Cent. Übrigens unfassbar, Silvana, wie du aus jeder Scheißhand noch 21 rausholst, ey...halloooo?!
So, wieder im Hotel brauchte Silvana ihren Schönheitsschlaf, also stand für uns Männer die Skatrunde auf dem Programm. Uwe hat die Skatrunden übrigens immer dominiert, aber ich habe mein Spielniveau auch ganz gut gehalten, fand ich. Ich hab wohl die ganze Zeit über bloß ein Spiel verloren, aber ich muss halt noch mehr Spiele spielen, um erfolgreicher zu sein.
Am nächsten Tag sollte es dann soweit sein: EPT Tag 1A! Bereits am Hotel sahen wir Thomas Kremser bei uns einchecken...na dann mal los!
Kremser bringt als Schirmherr der EPT selbstverständlich auch immer seine eigenen Dealer und auch eine Person, die ihm bei den Floorman-Aufgaben hilft. Dieser kleine Mann wird eigentlich nur noch Minime bzw. Mimikri genannt, weil er halt eine kleine Version von Kremser ist, der aber irgendwie auch nur halb so viel drauf hat...immerhin trug er jeden Tag stets die gleiche Krawatte wie sein Chef. Jedenfalls holte dieser Mimikri in der Kantine die Dealer zusammen, um einen neuen Pausenrhythmus vorzustellen, das sogenannte "Pushen". Ich will nicht ins Detail gehen, weil es uninteressant ist, das Pushen bedeutet jedenfalls, dass man statt 60 Minuten 90 Minuten am Tisch sitzt, schon scheiße quasi. Und letztlich ist es dann auch gescheitert, woraufhin das österreichisch ausgesprochene Wort "pushen" zu einem weiteren running Gag unter den Kollegen wurde. Weiteres Highlight von ihm war noch das Stolpern, während er Chips in der Hand hielt, die sich dann über den Boden verteilten. Als an Uwes Tisch einmal "Time!" verlangt wurde, kam er an den Tisch und fragte nach der Situation, woraufhin Uwe ihn aufklärte: "Ja, der Spieler ist All-in gegangen und hier fehlt die Reaktion." Daraufhin Mimikri "Bitte woas?" "Na, der Spieler ist all-in gegangen und hier fehlt die Reaktion!" "Überlägt der Spiel'r denn schon lange?" Was für eine Frage! Gleiche brachte er bei mir auch, als ich mal die Zeit brauchte. Er kam tatsächlich an den Tisch, ich sagte ihm, es wurde "Time!" verlangt, zeigte auf den Gast, den es betraf und er fragte mich, ob der Gast schon lange überlegt...so ein Schwachsinn! :D
An diesem Tag 1A der EPT gab es jedenfalls endlich die EPT-Chips und die waren wirklich toll! Zwar Keramik-Chips, aber super zu stacken und guter Klang und alles. Und es wurde auch mit offiziellen EPT-Karten gespielt, die ich jetzt auch mein Eigen nenne, Hosentasche sei Dank! Am ersten Tag 1 waren schon einige bekannte Namen am Start, z.B. Peter Eastgate und Ivan Demidov, Platz 1 und 2 des WSOP Main Events! An Ivans Tisch war ich sehr lange und es gibt sogar ein offzielle Pressefoto von uns beiden am Tisch, das momentan gerad an meiner Wand hier hängt - sehr stolz ich bin! Überhaupt waren wir natürlich ständig mit meiner Digitalkamera unterwegs, um Fotos zu machen und einige wenige sind uns auch gelungen. Die werde ich später noch hochladen. Die Blindlevel gingen 60 Minuten, sollen ab nächste Saison aber sogar auf 90 Minuten erhöht werden. Die Struktur war ebenfalls entsprechend langsam. Zu Anfang und zwischendurch gab es kleinere Showprogramme mit halbnackten Frauen, was teilweise ganz nett war. Weiterer Unterschied beim Dealen war natürlich, dass man ständig von Kameras und Fotografen umgeben war, was teilweise wirklich schweißtreibend war wegen der heißen Lampen. die Luckbox und Strassmann haben auch gespielt und sogar Clonie Gowen war in the house, sehr sehr geil!
Die Nacht wurde diesmal nicht auf Roberts Zimmer verbracht, sondern in einem der Konferenzräume, der schnell zum Pokerraum umfunktioniert wurde, weil wir mittlerweile Tuchfühlung zu den Bremer, Aachener und Erfurter Kollegen aufgenommen hatten, die sich unsere Partie natürlich nicht entgehen lassen wollten. Am Ende wurden es dann zwei Shorthanded-Tische und der größte Erfolg für mich war es, Silvana zum Fold von zwei Paar Asse und Achten zu bringen, obwohl sie sonst meine Bluffs immer mit K hoch runtercallt. Wir spielten bis zum Frühstück um halb 7, atmeten dieses ein und gingen dann für eine kurze Nacht zu Bett.
Um 14 Uhr stand bereits Tag 1B auf dem Programm und diesmal war wesentlich merh Prominenz zugegen. Gleich an meinem ersten Tisch nahm Roland Specht Platz. Später war dann noch Katja Thater bei mir (oder ich bei ihr?) und Michael Keiner hat wohl den besten Eindruck bei mir hinterlassen, sehr entspannter Typ! Mein Moment des Turniers war es wohl, als Florian "morgoth" Langmann an meinem Tisch Platz nahm und ich gleich in der fünften Hand, die er saß, folgende Hand dealte: Florian raist aus UTG bei Blinds von 400/800/100 Ante auf 2.300. Alles foldet zu Markus Golser im BB, der den Raise bezahlt. Der Flop kommt runter: Q-2-5. Golser checkt, Florian spielt 3000 an, Golser überlegt kurz und geht dann all-in, und Florian INSTA-callt. Florian hatt 55 auf der Hand, geflopptes Set also und Golser hat Q9, ist also drawing very thin. Turn ist nochmal ne Spannungskarte mit einer 2, aber River blankt und ich zähle Florians Chips 29000. Da musste dann Golser schlucken, denn erwar auf 11000 runter und meinte dann nur, dass er nicht gedacht hätte, dass Florian so viel hat. Ich musste nur innerlich lachen, weil es so schlecht gespielt war von Golser und er mir sowieso unsympathisch ist. Florian hat es ja letztlich sogar auf Platz 9 geschafft, schade, es hätte ruhig noch höher gehen können, dennoch Glückwunsch an dieser Stelle! Meine Opfee an diesem Tag waren "Dr. Big" Breuer und George Danzer, der auch durch ein schlechtes Play, wie ich finde, rausgeflogen ist. Danzer raist preflop, wird vom Button gecallt, Flop kommt KK6 oder so, Danzer spielt an, Button raist ihn, Danzer callt. Turn kommt ein Jack, Danzer checkt, Button geht all-in. Danzer faselt was, von wegen, dass er ihm es nicht glaubt, bla bla, und callt dann mit TT. Gegner hat K9, und Danzer ist crippled. Das steht übrigens auf dem PokerStars-Blog:
"Nun hat es in Level 12 (800/1.600, Ante 200) der EPT Dortmund auch PokerStars.de ShootingStar George Danzer erwischt. "pusteblume" hielt und fand auch dem Board nach dem Turn noch einen Flushdraw, was ihn dazu verleitete, das Raise seines Kontrahenten zu bezahlen. Das Ende vom Lied: Sein Gegner drehte zum Set um und die EPT Dortmund war für Danzer Vergangenheit."
Jaa....so kann man sein schlechtes Spiel natürlich auch vertuschen, wenn man die Blogschreiber kennt...einen Flushdraw hatte er übrigens nicht...
Wir springen mal gleich zum Tag 2 der EPT, weil ich mich in dieser Nacht von Pokern ausgeklingt hatte. Die Highroller haben 10c/20c gespielt, und es ging nur in Roberts Zimmer, war mir zu eng und klein mit den ganzen Bremern und Schlaf war auch mal ganz cool. Tag 2 jedenfalls, das Feld war geschrumpft, die Stacks waren gestiegen. Gegen Ende des Tages haben leider Kremsers Dealer die Tische übernommen und wir dealten das 200€-Rebuy-Satellite für das am nächsten Tag startende 2000€-Sideevent. Irgendwann platzte dann auch die Money-Bubble, es gab großen Applaus, und dann wurde noch runtergespielt auf 32 Spieler. Wir aber fuhren bald zum Hotel zurück und fanden einen neuen, besseren, da größeren, Konferenzraum, und pokerten dort bis zum Frühstück. Tja, und dann war auch schon Freitag, unser letzter Arbeitstag und der begann für uns erst um 19 Uhr. Aber da wir den meisten Tag verschlafen hatten, blieb nur Zeit für einen kurzen Einkauf und ansonsten nicht viel mehr.
Im Casino dealten wir heute nur das 2000€ Sideevent, weil die EPT schon auf zwei Tische runter war, und es schon einen TV-Tisch gab, an den nur Kremsers Leute oder ausgewählte Dealerinnen durfte, wobei das Beuteschema "blonde Haare" die Parole war. Trotzdem spielten beim Sideevent wieder viele bekannte Gesichter mit, die aus dem ME schon raus waren, also hat es auch Spaß gemacht.
Nach dem Dienst entschlossen wir uns die Nacht durchzumachen, da wir schon um 9 ins Taxi steigen mussten, um den Zug in Dortmund zu erreichen. Also ab in den Konferenzraum! Später kamen dann noch die Bremer dazu. Und eigentlich will ich nichts weiter davon erzählen bis auf folgende Hand: Ich sitze im Live-Straddle, Robert am Button raist auf 1,40, ich reraise auf 6€ mit KK und der Re-Straddle, ein Bremer, ein richtig schlechter Pokerspieler, aber ansonsten ein ganz netter Typ, callt, meinen Raise, Robert callt auch. Flop kommt 2-Q-T, Q und T in clubs, also eigentlich ein ganz gutes Board, aber ich entscheide mich trotzdem erstmal zu checken, der Bremer checkt nach mir und Robert spielt 12 € an. Das finde ich echt super, weil ich weiß, dass ich vorne liege, Robert einen Treffer hat und ich so gut protecten kann. Ich guck, was ich vor mir liegen habe, und finde 61 euro, die mir reichen, all-in zu stellen. Der Bremer überlegt und callt dann für 44 €all-in, Robert schmeißt weg (JT, wie er sagte). Turn 2, River J, und was hat er? K2, ja genau, K2....halllooooo?! Eigentlich unfassbar, dass ich noch mit 30€ plus an dem Abend da raus bin. Aber das war mal ein übler Bas Beat, und so einen schlechten call habe ich auch länger nicht gesehen. Es folgte das obligatorische Eier-Frühstück und als mir Silvana im Fahrstuhl noch ein Black-Jack-Duell im Anschluss ans Packen anbot, konnte ich auch nicht widerstehen. Also Sachen gepackt und Silvana noch nen Euro aus der Tasche gezogen ;)
Die Zugfahrt nach Hause war wieder sehr amüsant, da natürlich alle meine Skatbrüder betrunken waren und Uwe wieder herrlich über eigenartige Mitfahrer hergezogen ist, ein Fest der Freude, sag ich euch.
So, mein Bericht kommt zu einem Punkt. Die Woche war wirklich wunderbar. So einen Pokerzirkus muss man mal erlebt haben, das ist auch oder gerade als Dealer etwas ganz Besonderes! Ich melde mich zurück mit Fotos oder ansonsten mal bei Studi gucken.
Grüße!
Julian

Freitag, 6. März 2009

Februar²

ok, Vinne hat ja recht, ich bin sozusagen noch den Blogeintrag für Februar schuldig.

Also:

SNGs: hab ca. 35 Buy-Ins auf den 60ern gedroppt
CG: hab rund 1k gedroppt

Ausserdem: hab das den EPT-Satellite gespielt im Westspiel-Casino am Alex.
Kurze Zusammenfassung: die meiste Zeit mein A-Game gespielt, 2 wichtige Flips verloren, dann raus als 16. von 110, leider gab es nur für den FT Geld. Wenn ich dann doch noch Lust habe, bzw. Nachfrage besteht, schreibe ich über das Turnier nen kleinen Report, weil es doch einige spannende Hände gab.

Fazit für Februar: lief scheisse, Poker is ne Schlampe.

So wie es z.Z. ausschaut, wird der März genauz wie der Februar.

Macht's gut, euer Lucky aka PizzaDiavolo

Donnerstag, 5. März 2009

Febraur

So, da lucky sich anscheinend auf seine faule Haut gesetzt hat, mach ich mal für den Febraur den Anfang. Vor weg, es lief viiiel besser als im Januar. Ich muss aber 2 Graphen posten, weil ich im letzten Monat meinen nickname auf PP geändert habe. Nach wie vor NL100 bis NL400. NL200 habe ich zu 85% gespielt.



Und weil es so schön ist, hier der nächste Graph :)



vinne

Dienstag, 10. Februar 2009

Januar²

Lucky, dein Idee gefällt mir gut. Ich schließe mich dem mal an und gebe auch monatliche updates ab. Bei mir ging es eigentlich nur um HeadsUp auf NL100 + NL200. Ab und zu auch 6 max. Ich sehe es gar nicht ein, mich an einen Tisch zu setzen, an dem 1 oder 2 Fische sitzen, die ich mir dann noch mit allen andere Regulars teilen soll :/

Daher HU, da hab ich jeden Donkey für mich allein :) Zur Zeit befinde ich mich seit Anfang des Jahres in einem schönen Upswing, der Februar ging mit 2,5k auch schon super los...Zudem macht mir HU auch viel mehr Spaß als 6max, es gibt mehr Action, man spielt mehr Hände und bekommt auch noch mehr Rakeback. Dazu stimmen dann noch die Winnings, was will man mehr?

vinne

Sonntag, 1. Februar 2009

Januar

Moin,

ich habe mir vorgenommen dieses Jahr jeden Monat ein Monatsreview zu schreiben. Einerseits um den Blog am Leben zu halten, andererseits um mich selbst zu motivieren gut zu spielen, da ich die Resultate ja immer poste und ein Graph der nach unten geht nicht so toll aussieht ;-)

Im Januar standen ganz klar das Spielen von SNGs im Vordergrund, um genau zu sein die 60$ 1 Table SNGs auf Pokerstars. Vom Niveau her sind die auf jeden Fall machbar. Man muss aber streng darauf achten, dass man den Regulars etwas aus dem Weg geht. Ich hab schon Hochzeiten erlebt, wo man 9 Tische gespielt hat und 5 Leute waren jeweils an allen 9 Tischen anzutreffen und keiner von denen war wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut, sondern die Break-Even-Push-or-Fold-Spieler die einem den Schnitt versauen.
Lange Rede, kurzer Sinn: es lief gut, hier der Graph:

Cash Game hab ich auch etwas gespielt, aber wirklich nur mal kurz zur Abwechslung. Aber auch hier will ich euch den Graphen nicht vorenthalten:

Wer die Zahlen jetzt nicht erkennen kann: ich hab rund 400$ auf NL200 plus gemacht über ~1700 Hände.

Kommen wir noch zu meinen beiden Fails dieses Monat:
1. Fail:

Ich habe mein Step-6-Ticket einegelöst für ein Satellite für die EPT Dortmund. Gelich in der ersten Hand konnte ich einen Stacken mit nen Set 9er gegen top two pair. Daraufhin konnte ich noch vielen andere tolle Hände gewinnen, sodass ich bei 6 left 10k chips hatte und somit ein Drittel der Gesamtchips. Und dann wurde ich 6ter. Und ich hab keine Ahnung warum. Ich hab im Prinzip irgendwie pech gehabt. 4 All-Ins verloren, wovon ich 2 Flips hatte, einmal 20% Dog war und einmal 60% Favorite.
Tjo, das war mein Step-6-Attempt. Ich weiss noch nicht genau, ob ichs nochmal von Step 2 aus versuchen soll, schliesslich werde ich ja auch noch ein Satellite spielen im Casino am Alex für die EPT.

2. Fail:

Gestern war ich mit meinem Mitbewohner in Passau, einer wunderschönen bayerischen Stadt, zum Bummeln und Fotos knipsen. Jedenfalls gab's dort mitten in der Innenstadt eine Bronzefigur die in Denkerpose da saß und irgendein Scherzkeks hatte ihr einen rosa Plüschschal umgebunden. Ich hab auf jeden Fall übelst angefangen zu lachen. In dem Moment wo ich richtig losgelacht hab, fiel hinter mir ein kleines Kind hin und hat angefangen zu quäken und der Vater schnauzt mich an "WAS GIBT'S DENN DA ZU LACHEN!?!?" Da wurde ich erst dem Kind gewahr und hab bestimmt nen richtig dummes Gesicht gemacht. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich wegen der Statue lache, aber er glaubte mir nicht so recht. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass mich alle Leute auf dem Platz in dem Moment so richtig böse angeschaut haben.

Nun gut, das soll's erstmal so gewesen sein. Ich melde mich spätestens Ende Februar wieder zum nächsten Review, bis dahin gehabt euch wohl!

Lucky aka PizzaDiavolo